Dank seiner günstigen Lage gehört Marienbad zu den wichtigsten Heilbädern Europas. Die Atmosphäre dieses Kurortes ist einzigartig, beschaulich und ein wenig luxuriös. Auf relativ engem Raum befinden sich zahlreiche Bauwerke, die von der recht kurzen, aber sehr interessanten und abwechslungsreichen Geschichte des Ortes erzählen.
Marienbad - Mariánské Lázně ist eine Stadt im westlichen Tschechien. Sie liegt zwischen der bayerischen Grenze (Oberpfalz) und dem Kaiserwald (Slavkovský Les) in einem klimatisch milden, nach Süden hin offenen Tal.
Die ganze Gegend, wo sich jetzt Marienbad befindet, hat schon vor dem Jahre 1197 dem Kloster in Tepla gehört. Die heilende Wirkung der Quellen wurde zum ersten Mal von den Mönchen entdeckt.
Aber die ganze Region, voll mit Sümpfen und tiefen Wäldern, blieb lange verlassen.
Archäologen in Marienbad haben die Fundamente und Überreste einer Synagoge freigelegt, die während der Reichskristallnacht in Brand gesetzt wurde. Lange Zeit erinnerte nur noch ein Gedenkstein im örtlichen Park an die Vergangenheit.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereignete sich die sogenannte Reichskristallnacht. In sämtlichen Regionen Deutschlands und auch in Tschechien wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Häuser und Geschäfte überfallen und geplündert. Zehntausende Juden wurden inhaftiert, während hunderte von ihnen ermordet oder in den Tod getrieben wurden.
Eine davon befand sich in Marienbad, von der nur noch Teile der Mauern übrig waren.
Mitte September begannen Archäologen das Cheb-Museum mit Ausgrabungen. Es wurde festgestellt, dass der Grundriss der Synagoge nicht mit den Plänen übereinstimmt. Und es wurden Überreste von Buntglasfenster gefunden.
Auf der Hauptstraße in Marienbad können Sie Ausgrabungen persönlich besichtigen.
Im Jahre 1779 hat der Klosterarzt Dr. Johann Josef Nehr die heilende Wirkung der Mineralquellen bewiesen und ihre Verwendung durchgesetzt.
Dank Dr. Johann Josef Nehr wurde im Jahre 1808 das erste Kurhaus gebaut und der Ort wurde Marienbad benannt.
Kurhotel Maria Spa ist ein einzigartiges Ort, der die Geschichte des Kurortes Marienbad widerspiegelt. Das Kurhaus, das voll und ganz auf die Verwendung natürlicher Heilmittel ausgerichtet ist, war der erste Ort in ganz Europa und möglicherweise in der ganzen Welt, an dem man die Heilwirkung von Naturmoor zu nutzen begann (historischen Name - Moorbad). Maria Spa ist auch der Ort, an dem das berühmte CO2-Mariengas aus der Erde sprudelt, das dem Kurort Marienbad letztendlich seinem Namen verlieh.
Das Römische Bad aus dem Jahre 1896, Königs- und Kaiserkabine für Mineralbäder und neu rekonstruierte Maria Spa Courtyard - drei historisch einzigartige Kurhotels - Nové Lázně, Centrální Lázně und Maria Spa sind durch geschützte Kolonnaden und Korridore zu einer einzigen grandiosen Kuranlage verbunden. Im komplex befindet sich das älteste Moorbad Europas, der historisch größte Balneotherapiebetrieb mit Mineralbädern und CO2-Kuranwendungen in ganz Marienbad. Echte Schmuckstücke sind das original Römische Bad, die Königskabine von Edward VII, die Kaiserkabine von Kaiser Franz Joseph und das ursprüngliche Maria Kohlendioxid-Becken. Die Waldquelle, Armbrosiusquelle, Balbinquelle und Karolinenquelle befinden sich direkt im Hotel.
Berichte über die Wunderwirkungen der einzigartigen Quelle tragen dazu bei, dass die Anzahl der Kurgäste ständig stieg und so bekam Marienbad im Jahre 1818 den Kurortstatus. Es wurden zahlreiche Kurhäuser und Pavillons gebaut. Zahlreiche Parkanlagen, die man bis heute in Marienbad bewundern kann, wurden von Gartenarchitekten Vaclav Skalnik gebaut. Die Eisenbahnverbindung Eger-Pilsen im Jahre 1872 hat die Städtenentwicklung noch mehr vorangetrieben.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Marienbad in der Kursaison von vielen namhaften und bedeutenden Adeligen, Künstlern und mächtigen Führern der Welt gern besucht. So wurde Marienbad zu einem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zentrum von globaler Bedeutung.
Antonin Dvořák (Komponist), Thomas Alva Edison (Wissenschaftler), Ferdinand I. (Österreichischer Kaiser), Franz Kafka, Mark Twain, Frederick Chopin haben mindestens einmal Marienbad besucht.
Im ersten Weltkrieg kam es einem drastischen Rückgang von Besuchern und Kurgästen. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zum Lazarett. Im Jahre 1952 wurde hier das Balneologische Forschungsinstitut gegründet und somit wurden die altbekannten Kurpraktiken in Marienbad durch moderne ärztliche Erkenntnisse erweitert.
Nach dem Zerfall des Kommunismus und der Aufhebung der internationalen Isolation wurde Marienbad wieder für Gäste aus dem Ausland geöffnet. Das Stadtzentrum wurde zu größtem Teil rekonstruiert und modernisiert.
Zusammen mit Karlsbad und Franzesbad bilden sie das sogenannte westböhmische Bäderdreieck in unmittelbarer Nähe der Deutschen Grenze. Er ist einer der touristisch interessantesten Gebiete der Tschechischen Republik.
Singende Fontane
Die Fontane befindet sich vor der Hauptkolonade. Begleitet von den bedeutenden Arien der klassischen Musik, findet hier regelmäßig ein Wasserspektakel statt. Am besten genießen Sie die singende Fontäne am Abend, wenn die wundervolle Musik zusätzlich noch von einem tollem Richtereffekt begleitet wird.
In Marienbad sprudeln mehr als 40 verschiedene Mineralquellen. Dank ihrer chemischen Zusammensetzungen, werden sie zu verschiedenen Heilkuren verwendet. Die meisten Mineralquellen sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Stadtmuseum aus dem Jahr 1818, befindet sich im ältesten Haus von Marienbad. Im Museum kann man unter anderem Zimmer bewundern, wo J.W.von Goethe während seines Aufenthalts in Marienbad wohnte.
In Marienbad, einer Stadt mit 15 000 Einwohner, finden Sie gleich mehrere Kirchen. Eine Römisch-katholische Kirche, Maria-Himmelsfahrt, die evangelische Kirche Corpos Christi, die anglikanische Kirche Christ Church und die
russisch-orthodoxe Kirche von st. Wladimir
Das Zentrum des Lebens in Marienbad war schon immer die Kolonnade. Die wichtigste Dominante Marienbads ist die Hauptkolonnade mit seiner einzigartigen Konstruktion. In der Nähe befindet sich die Kreuzquelle und die Karolinaquelle.
Marienbader Oblaten werden seit 1856 gebacken. Sie haben traditionell eine runde Form und schmecken frisch und warm am besten.
Das Grand Casino wurde 1835 von dem bekannten Architekten Johann Kroha erbaut und im Jahre 1996 liebevoll renoviert. Das Foyer ist mit Marmor ausgelegt, ein wunderschönes Kristalllüster aus dem Jahr 1835, riesige Marmorsäulen sowie mit Blattgold belegten Stuck-decken lassen darauf schließen, dass sich die Highsociety im vorigen Jahrhundert hier äußerst Wohlgefühlt haben musste. Das Casino ist staatlich konzessioniert und steht unter deutscher Leitung.
In der Nähe von Hotel Krakonoš befindet sich Park Boheminium. Hier können sie Originaltreue Nachbildungen (Einheitlichen Maßstab 1:25) von vielen historischen Gebäuden, Schlösser und Burgen aus der Tschechischen Republik anschauen und bestaunen. Alle Exponate sind exklusive Unikaten, die von Modellbauer Boheminium Park in kunstvoller Arbeit hergestellt wurden.